FRUCTOSE-INTOLERANZ

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FRUCTOSE INTOLERANZ-SYMPTOME, DIAGNOSE, THERAPIE

„Und da waren sie wieder meine Probleme und lebenslangen Begleiter im Sommer! Blähungen, Darmkrämpfe, Durchfall, Erbrechen,….Ein Horror in 7 Akten und das immer im Sommer, wenn ich mich bemühe ganz gesund zu leben, mit viel Obst und Gemüse, sodass ich auch ein paar Kilo loswerde. Was kann ich dagegen machen? Ich hab‘ schon so viel ausprobiert, aber nichts hilft. Können sie mir einen Rat geben was ich tun kann oder verändern soll, damit ich das leidige Thema loswerde?“

Mit dieser Beschreibung oder einer ähnlichen kommen Kunden oft in die Apotheke und benötigen eine Hilfestellung oder einen Rat, was sie gegen Ihre Probleme, die sich zum Teil anfühlen oder einordnen lassen wie ein Reizdarm Syndrom. Um das gleich fest zu halten, in diesem Fall war das kein Reizdarm Syndrom sondern eine Fructose Intoleranz.

5 x Obst und Gemüse am Tag! Was für Gesunde eine Fülle an wertvollen Nährstoffen bringt, kann für andere ziemlich unangenehme Beschwerden bringen.

WAS IST EINE FRUCTOSE-INTOLERANZ?

Dabei handelt es sich um eine Nahrungsunverträglichkeit, die durch die Fructose ausgelöst wird. Fructose oder Fruchtzucker kommt in Früchten in großen Mengen vor, wobei die Menge von der Fruchtsorte und dem Reifegrad abhängig ist. Wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt ab:

  • von der Menge der aufgenommen Fructose
  • dem Verhältnis von Fructose und Glucose im konsumierten Lebensmittel
  • den übrigen konsumierten Nahrungsmitteln und
  • der Menge der Bakterien, die im Darm aktiv sind.

Am Beispiel unserer Kundin, treffen auf jeden Fall 2 der 3 Faktoren zu: Sie isst im Sommer viel mehr Früchte und konsumiert wenig andere Speisen. Dann gibt es natürlich häufiger und mehr Probleme.

WELCHE STÖRUNGEN IM FRUCTOSE-STOFFWECHSEL GIBT ES?

Die Wissenschaft unterscheidet zwischen der sehr schwerwiegenden seltener vorkommenden vererbten hereditären Fructose Intoleranz und der intestinalen Fructose Intoleranz.

Die hereditäre Fructose Intoleranz

Sie ist erblich bedingt und kommt sehr selten vor. Bauchschmerzen und Durchfall sind ebenfalls typisch für die erbliche Fructoseintoleranz und treten in der Regel schon im Säuglingsalter beim ersten Kontakt mit Fructose auf. Bleibt sie unbehandelt, kann es zu sehr schwerwiegenden Leber- und Nierenfunktionsstörungen (Eiweißausscheidungen über die Niere) kommen. Bei dieser Form ist am besten den Fructosekonsum einzuschränken. Man kann auf  fructosefreien Zucker-Ersatz ausweichen , der außerdem noch kalorienfrei ist und so für eine gute Figur sorgt.

Die intestinale Fructose Intoleranz

Bei der intestinalen Fructoseintoleranz, auch als Fructosemalabsorption bezeichnet, können wie bei der hereditären Form beim Verzehr von fructosehältigen Nahrungsmitteln schwerwiegende Symptome hervorgerufen werden. Bei dieser Form der Intoleranz wird die Fructose nicht über die Schleimhaut des Dünndarms aufgenommen, sondern gelangt bis in den Dickdarm, wo sie von Bakterien abgebaut wird. Bei der Fructosemalabsorption handelt es sich um eine erworbene Fruchtzuckerunverträglichkeit, die sowohl vorübergehend als auch lebenslang bestehen kann.

SYMPTOME DER FRUCHTZUCKER-UNVERTRÄGLICHKEIT

  • Blähungen, Darmgeräusche
  • Bauchschmerzen oder Krämpfe
  • Durchfall (aber auch Verstopfung)
  • Völlegefühl, Aufstoßen, Übelkeit
  • Sodbrennen

Bei länger anhaltenden Beschwerden treten häufig auch Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Stimmungsverschlechterungen und Antriebslosigkeit auf. Die Symptome bei einer Fruchtzuckerunverträglichkeit treten ca. 30 bis 90 Minuten nach dem Genuss von Fruktose haltigem Obst und Gemüse. Entscheidend ist immer die Menge an zugeführter Fruktose und das Verhältnis von Fructose und Glucose im Lebensmittel. Wenn das Verhältnis von Fructose zu Glucose kleiner als 1 ist, so ist das Lebensmittel tendenziell eher verträglich.

TEUFELSKREIS DER INTOLERANZEN UND MÄNGEL ALS FOLGE

Unbehandelte Fructose Intoleranzen können die Darmwand schädigen, es folgen:

  • weitere Unverträglichkeiten wie Histaminintoleranz oder Lactoseintoleranz
  • ein Mangel an Folsäure und Zink oder auch
  • eine verminderte Produktion des Botenstoffs Serotonin, führt zu depressiven Verstimmungen

Wird die Intoleranz für lange Zeit ignoriert und nicht behandelt kann sich die Darmflora verändern und eine Entwicklung eines Reizdarmsyndroms nach sich ziehen.

WIE HILFT MAN SICH BEI DER ERNÄHRUNG

Fructose ist in allen Obstsorten (siehe Lebensmittelliste-Download unter), Trockenobst, Obstsäften, Honig sowie Diabetikerprodukten enthalten. Daneben müssen bei Fruktosemalabsorption auch andere Zuckeraustauschstoffe (Zuckeralkohole) gemieden werden.

Dazu zählen:

  • Sorbit (E 420)
  • Xylit (E 967) oder Isomalt (E953)
  • Mannit (E 421) oder Maltit (E 965)

Sie sind enthalten in allen Obstsorten und Fruchtsäften (v.a. Äpfel, Birnen, Zwetschken, Weintrauben, …), in getrockneten Früchten (z.B. Dörrpflaumen, Datteln, Rosinen …) in Diätprodukten und zuckerfreien/zuckerreduzierten Süßigkeiten (z.B. Kaugummis, Zuckerl, …) Hier ist es am Etikett vermerkt. In Diabetiker-Produkten wie Marmelade oder Schokolade, in Arzneimitteln als Trägerstoff, und in Zusatzstoffen (E 420, E 967, E 953, E 241, E 956)

WIE KANN ICH TROTZDEM OBST UND FRUCHTZUCKERHALTIGE SPEISEN GENIESSEN?

Es besteht inzwischen schon die Möglichkeit, bei Fructoseintoleranz Tabletten mit dem Wirkstoff Xylose-Isomerase einzunehmen. Dieses Enzym versucht ein „Gleichgewicht“ zwischen Fructose und Glucose im Darm herzustellen. Dazu wandelt es Fructose in Glucose um und Glucose in Fructose. Da Glucose aber sehr schnell vom Körper aufgenommen wird, ist im Speisebrei immer ein Fructoseüberschuss vorhanden. Somit baut das Enzym fast die gesamte Fructose im Essensbrei in Glucose um. Praktische Sache. Dieses Enzym ist für Fruktosemalabsorber gedacht, nicht für Menschen mit hereditärer Fructoseintoleranz. Auch Diabetiker sollten vorsichtig sein, da ja Glucose im Darm „entsteht“.

WIE NIMMT MAN ES EIN?

Am besten 1-2 Kapseln vor dem ersten Bissen der fruktosereichen Mahlzeit ein. Die Kapseln können geöffnet, die Pellets sollen aber nicht zerkaut werden. Der Hersteller empfiehlt eine Diät einzuhalten und in Ausnahmefällen auf das Enzymprodukt zurückzugreifen. Das kann man aber ganz unbedenklich über einen längeren Zeitraum machen.

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